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Agrar- und Ernährungswirtschaft

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Die deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft muss ihren Beitrag zur Deckung des Bedarfs an Nahrung und nachwachsenden Rohstoffen für eine wachsende Weltbevölkerung leisten und sich dabei den Herausforderungen des Klimawandels und den gesellschaftlichen Anforderungen stellen. Zugleich muss die Landnutzung weitere wirtschaftliche, ökologische und soziale Leistungen und Funktionen auch für die kommenden Generationen sicherstellen.

Mehr als die Hälfte der Fläche Deutschlands wird landwirtschaftlich genutzt, weitere 30 Prozent forstwirtschaftlich. Die Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft in Deutschland ist eine leistungsfähige und vielfältige Wirtschaftsbranche. Sie bietet eine große Vielfalt an Lebensmitteln von hoher Qualität an und leistet einen zunehmenden Beitrag für die Energie- und Rohstoffversorgung. Sie gestaltet und pflegt das Gesicht unseres Landes. Jeder zehnte Arbeitsplatz in Deutschland hängt direkt oder indirekt mit der Land- und Ernährungswirtschaft zusammen. Zusammen mit den vor- und nachgelagerten Bereichen hat die deutsche Land- und Ernährungswirtschaft mehr als sechs Prozent der Bruttowertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche erzielt.

Neben Herstellung und Kauf von Gütern, wirtschaftlichem Wohlstand und Warenfülle gehört auch die Übernahme von Verantwortung im Marktgeschehen dazu. Freiwilliges Engagement für andere und die ethische Verpflichtung für die Welt und Umwelt sowie das Sozialgefüge in ländlichen Räumen ergänzen das rein wirtschaftliche Geschehen.

Nachhaltige Rohstoffproduktion unterstützen

Die wichtigsten Grundlagen der Lebensmittelproduktion sind die nur begrenzt vorhandenen natürlichen Ressourcen wie fruchtbare Böden und Süßwasser, ebenso wie die Fischbestände der Meere und Binnengewässer. Intakte Böden, Wasser, Luft und biologische Vielfalt sind für die landwirtschaftliche Produktion wichtige Grundlagen. Zukunftsfähiges Wirtschaften erfordert daher einen verantwortungsvollen Umgang mit diesen Ressourcen. Es liegt daher im Interesse aller, an diesen begrenzten Ressourcen keinen Raubbau zu betreiben, sondern sie durch die weltweite Verbreitung effizienter und nachhaltiger Anbaumethoden zu erhalten.

In vielen Regionen der Welt sind die natürlichen Ressourcen inzwischen überbeansprucht oder durch falschen Umgang geschädigt. Beispielsweise werden manche Wälder in Entwicklungs- und Schwellenländern gerodet, um neue landwirtschaftliche Anbauflächen zu gewinnen. Das großflächige Abholzen von Wäldern und auch Brandrodungen haben langfristig schwerwiegende Folgen für Klima, Artenschutz und die regionale Bevölkerung und schädigen u.a. auch die Bodenfruchtbarkeit. Multinationale Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft, die entlang landwirtschaftlicher Lieferketten tätig sind, können helfen, zu einer nachhaltigen Entwicklung in Schwellen- und Entwicklungsländern beizutragen. Um die Nachhaltigkeit der landwirtschaftlichen Produktion zu erhöhen und Verbesserungen in den Lieferketten zu erzielen, sind z.B. verbesserte Anbaumethoden mit angepasstem Saatgut, Pflanzenschutz und Düngung sowie eine nachhaltige Bewässerung und Erosionsbekämpfung notwendig. Hilfen bei der Finanzierung, bei der Bildung von Kooperationen und bei der Vermarktung erzeugen zudem starke wirtschaftliche Impulse für die ländlichen Regionen. Sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Anbaumethoden, die sauberes Wasser, fruchtbare Böden, Wälder und Artenvielfalt langfristig erhalten, tragen zur Bewältigung der bestehenden und künftigen Herausforderungen bei.

Auch Meere und Ozeane sind ökologisch vielfältige, natürliche Lebensräume und zugleich Quelle für Rohstoffe, Energie und Nahrung. Um sie zu bewahren und künftigen Generationen die Möglichkeit zu erhalten, sich mit hochwertigen und gesunden Lebensmitteln aus dem Meer zu versorgen, sind der Schutz und die nachhaltige Nutzung der globalen Fischbestände unverzichtbar. Auf dem Gebiet der Fischerei heißt dies, für weitere Fischbestände mehrjährige Bewirtschaftungs- und Wiederauffüllungspläne zu beschließen und unerwünschten Beifang durch die Einführung von Rückwurfverboten und Anlandegeboten drastisch zu senken. Gleichzeitig gilt es, illegale Fischerei wirksam einzudämmen.

Der Aquakultur wird ein großes Potential für die weltweite Versorgung der stetig wachsenden Weltbevölkerung mit Proteinen und wertvollen Fettsäuren zugemessen. Die Aquakultur kann nur eine nachhaltige Ergänzung und gegebenenfalls Alternative zur Fangfischerei darstellen, wenn sie mit nachhaltigen Zuchtmethoden und -verfahren einhergeht.

Eigenverantwortung der Verbraucherinnen und Verbraucher

Hochwertige und gesunde Lebensmittel haben ihren Preis. Umfrageergebnissen zufolge wären die Verbraucherinnen und Verbraucher bereit, höhere Preise für ökologische und /oder faire Produkte sowie gute Tierhaltungsbedingungen zu zahlen. Mit ihrem Konsumverhalten haben Verbraucherinnen und Verbraucher großen Einfluss darauf, welche Waren sich auf dem Markt durchsetzen. Sie seien auch bereit, mehr Verantwortung für ihren Konsum und die Bedingungen zu übernehmen, unter denen Waren und Dienstleistungen hergestellt werden.

Eine wachsende Zahl der Verbraucherinnen und Verbraucher will wissen, ob Unternehmen am Produktionsstandort hier oder in fernen Regionen dieser Erde für angemessene Arbeitsbedingungen und Entlohnungen sorgen. Sie wollen wissen, ob Kaffee, Tee, Kakao, Bananen und andere Waren unter ökologisch und sozial akzeptablen Bedingungen hergestellt und fair gehandelt werden. Und sie interessiert, ob Unternehmen sich im eigenen Land bei gesellschaftlichen Problemlagen engagieren, beispielsweise zugunsten der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, besserer (Aus-) Bildungsbedingungen, einer stärkeren Integration, einer breiteren Kultur vor Ort oder der Förderung der Gesundheit und richtigen Ernährung. Das kann Kaufentscheidungen beeinflussen. Ein Teil der Verbraucherinnen und Verbraucher honoriert inzwischen Anstrengungen von Unternehmen, die Umwelt-, Tierschutz- und sozial gerecht produzieren.

Lebensmittel wertschätzen

Neben einer nachhaltigen Produktionsweise stellt der bewusste, respektvolle und wirtschaftliche Umgang mit produzierten Lebensmitteln einen wichtigen Beitrag zum Ressourcen- und Umweltschutz dar. Mit jedem weggeworfenen Lebensmittel ist ein hoher Verbrauch an Energie, Wasser und anderen Rohstoffen in der Kette vom Anbau bis zum Handel verbunden. Das Wegwerfen von Lebensmitteln ist sowohl ein ethisches Problem als auch eine Verschwendung wertvoller Ressourcen. Beispielsweise werden für die Menge der weggeworfenen Lebensmittel knapp 30 Prozent der weltweit verfügbaren Anbauflächen unnötig "genutzt".

Auf jeder Stufe der Wertschöpfungskette – von der Lebensmittelproduktion über den Handel und die Großverbraucher bis hin zu den privaten Haushalten – werden genießbare Lebensmittel weggeworfen. Die Ursachen sind so vielfältig wie die einzelnen Produkte und die Proudktions- und Vertriebsprozesse. Sie liegen vor allem darin begründet, dass bei Produktion, Weiterverarbeitung und Vermarktung noch zu wenig auf Nachhaltigkeit geachtet wird und Lebensmittel in unserer Gesellschaft nicht mehr ausreichend wertgeschätzt werden. Es ist weder moralisch noch ethisch vertretbar, wenn genießbare Lebensmittel im Müll landen. Das Konsum- und Ernährungsverhalten in Industrieländern wie Deutschland kann tendenziell auch zur Verknappung und damit zur Steigerung der Preise für Lebensmittel beitragen. Und dies trifft die Ärmsten der Armen am stärksten.

Das Bewusstsein für den Wert von Lebensmitteln muss bei Industrie und Verbrauchern geschärft werden.

Gesunde Ernährung fördern

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist der Grundstein für eine gute Gesundheit und trägt zum Wohlbefinden bei. Persönliche Lebensstile kann und soll der Staat nicht reglementieren. Vielmehr sollen die Menschen dafür sensibilisiert werden, dass ein gesundheitsförderlicher Lebensstil für jeden Einzelnen und für die Gesellschaft als Ganzes von Vorteil ist. Gleichwohl ist es wichtig sich damit zu beschäftigen, wie wir über die Ernährung gute Gesundheit erlangen. Die Förderung von Transparenz und Verbraucherkompetenz kommt nicht nur den Verbraucherinnen und Verbrauchern, sondern auch den Unternehmen zu Gute. Transparenz schafft Vertrauen in Produkte und Märkte. Das entstandene Verbrauchervertrauen beeinflusst Kaufentscheidungen und bildet damit eine wichtige Grundlage für wettbewerbsorientierte und innovative Märkte.

Zucker, Salz und gesättigte Fettsäuern erhöhen – in hohen Mengen verzehrt – das Risiko für Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit), Bluthochdruck und erhöhte Blutfette. Daraus können Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-II-Diabetes entstehen. Viele Unternehmen der Ernährungswirtschaft, auch multinational agierende, haben ihre Verantwortung gegenüber den Verbraucherinnen und Verbrauchern erkannt und sich verpflichtet, den Zucker-, Salz- und Fettgehalt ihrer Produkte durch eine Änderung der Rezeptur (sogenannte Reformierung) zu reduzieren.

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