Die G7 Staats- und Regierungschefs haben sich in der Abschlusserklärung des G7-Gipfels in Elmau am 7.-8. Juni 2015 ausdrücklich zur Verantwortung in Lieferketten bekannt und folgende Vorhaben beschlossen:
- KMU bei der Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses von Sorgfaltspflicht und eines verantwortungsvollen Lieferkettenmanagements verstärkt zu unterstützen.
- Konsumenten in die Lage zu versetzen, Produktlabel in Bezug auf ihre Nachhaltigkeit zu vergleichen.
- Multi-Stakeholder-Bündnisse in G7-Ländern und Partnerländern für eine freiwillige Umsetzung von Standards zu stärken.
- Entwicklungsländer bei der Verfolgung nachhaltiger Exportstrategien zu unterstützen.
- Die Einrichtung eines Vision-Zero-Fonds (internationaler Präventionsfonds) bei der Internationalen Arbeitsorganisation ILO für Arbeitsschutz und Prävention in ärmeren Produktionsländern zu unterstützen.
- Eine wirksame Arbeit der Nationalen Kontaktstellen für die Umsetzung der OECD-Leitlinien sicherzustellen, um außergerichtliche Beschwerdemechanismen zu stärken.
Unterstützung der UN-Leitprinzipien
Die G7 Staats- und Regierungschefs unterstützen nachdrücklich die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte und begrüßen die Bestrebungen zur Erstellung substanzieller Nationaler Aktionspläne. In Übereinstimmung mit den UN-Leitprinzipien rufen sie die Privatwirtschaft dringend auf, ihrer Sorgfaltspflicht auf dem Gebiet der Menschenrechte nachzukommen.
Vision Zero Fund
Die G7-Arbeits- und Entwicklungsminister haben auf Grundlage von Elmau konkrete Beschlüsse zur nachhaltigeren Gestaltung globaler Lieferketten gefasst. Im Mittelpunkt stand dabei die konkrete Ausgestaltung des "Vision Zero Fund" - eines globalen Fonds zur Verbesserung des Arbeitsschutzes und zur Vermeidung schwerer Arbeitsunfälle in ärmeren Produktionsländern.
Vision Zero Fonds startet in Myanmar
Am 17. Juni 2016 fiel der Startschuss für den Vision Zero Fonds in Myanmar. Im Pilotland Myanmar werden gezielt Projekte zum Aufbau von Arbeitsinspektionen, öffentlichen Strukturen für den Arbeitsschutz, Unfallversicherungen sowie nachhaltige Initiativen auf betrieblicher Ebene gefördert.
Der Vision Zero Fonds soll weltweit für mehr Arbeitsschutz entlang der globalen Lieferketten sorgen und die Öffentlichkeit sensibilisieren, damit Vorfälle wie der Einsturz der Rana Plaza-Textilfabrik künftig verhindert werden.
Seit Juli 2017 gibt es eine zweite Projektrunde des Vision Zero Fonds in Äthiopien, die im Rahmen des G20-Gipfels unter deutscher Präsidentschaft 2017 in Hamburg initiiert wurde.
OECD-Beschwerdeverfahren
Des Weiteren haben sich die G7-Minister auf konkrete Schritte zur Stärkung außergerichtlicher Beschwerde- und Vermittlungsverfahren bei Verstößen gegen die OECD-Leitlinien für Multinationale Unternehmen geeinigt. Die G7 Minister verständigten sich darauf, bis möglichst 2018 ihre für solche Verfahren zuständigen nationalen Kontaktstellen durch Peer-Reviews der OECD prüfen zu lassen.