Die Bundesregierung hat einen Maßnahmenplan mit konkreten Schritten für eine umweltfreundlichere und sozial gerechtere Textilwirtschaft veröffentlicht. Als Mitglied im Bündnis für nachhaltige Textilien hat sich die Bundesregierung zu 27 Zielen und zahlreichen Maßnahmen etwa in den Bereichen Sozialstandards und der Vermeidung giftiger Chemikalien verpflichtet.
Ein Ziel der Bundesregierung ist es, dass 50 Prozent der für den Bund hergestellten Textilien bis zum Jahr 2020 aus nachhaltiger Produktion stammen. Die Bundesregierung wird Unternehmen mit Beratungs- und Informationsangeboten bei der Einhaltung ihrer menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten unterstützen und ihnen Anreize geben, in die Herstellung von nachhaltigen Textilien zu investieren.
Mit den weiteren rund 150 Mitgliedern des Textilbündnisses werden dieses Jahr rund 1.500 konkrete Verbesserungen entlang der Textil-Lieferkette umgesetzt: Vom nachhaltigen Wassermanagement auf den Baumwollfeldern über Brandschutzmaßnahmen in den Textilfabriken bis hin zu fairen Löhnen für die Näherinnen. Alle Mitglieder haben sich dazu verpflichtet, jedes Jahr immer anspruchsvollere Maßnahmen umzusetzen und ihre Fortschritte am Jahresende von unabhängigen Prüfinstituten messen zu lassen.
Der vollständige Maßnahmenplan der Bundesregierung kann hier auf der Seite des Textilbündnisses heruntergeladen werden.
Roadmap 2017: Bundesregierung Deutschland
Das Bündnis für nachhaltige Textilien wurde 2014 auf Initiative von Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller gegründet. Mittlerweile engagieren sich rund 150 Unternehmen, Verbände, Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen und Bundesministerien im Bündnis. Die Mitgliedsunternehmen erwirtschaften rund die Hälfte des deutschen Textileinzelhandelsumsatzes. Ende Juli 2017 wurden sechs neue Mitglieder aufgenommen. Neben den individuellen Zielen der Mitglieder setzen diese auch gemeinsame Initiativen um. Auch als Mediator hat sich das Bündnis bereits bewährt und spielte eine entscheidende Rolle bei der Opferentschädigung des verheerenden Brandes in einer pakistanischen Textilfabrik 2012. Die Erfahrungen aus der Arbeit im Textilbündnis sollen für andere Branchen als Blaupause dienen.