Anbau und Verarbeitung von Kakao bieten insbesondere jungen Menschen in vielen afrikanischen Ländern enorme Beschäftigungschancen. Um dieses Potenzial besser auszuschöpfen, soll das von der Bundesregierung mit-initiierte Forum Nachhaltiger Kakao auf europäischer Ebene ausgeweitet werden. Am Rande des EU-Afrika-Gipfels in Abidjan hatten Ende November Vertreter der nationalen Kakaoforen Deutschlands, der Schweiz und der Niederlande bereits eine stärkere Kooperation vereinbart. Das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) möchte nun die Bildung einer europäischen Allianz für fairen und nachhaltigen Kakao gemeinsam mit afrikanischen Partnern voran bringen.
Ziel der Kooperation soll die Verbesserung der Lebensbedingungen und Einkommen von Kakaobauern sowie der Perspektiven gerade für junge Menschen in Westafrika sein. Die am Forum Beteiligten wollen, dass Regierungen, Unternehmen und Verbraucher es gemeinsam schaffen, nur noch nachhaltig produzierten und fair gehandelten Kakao nach Europa zu importieren. Damit soll Kinderarbeit verhindert und Kakaobauern ein faires Einkommen gesichert werden. Neben politischen Vertreten aus Europa und Afrika beteiligen sich auch Repräsentanten der Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft an der Initiative.
Nachhaltigkeit im Kakaosektor ist der Bundesregierung seit langem ein Anliegen – das zeigt das vom BMZ und dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gemeinsam mit Wirtschaft, Handel und Zivilgesellschaft getragene Forum Nachhaltiger Kakao. Gegründet wurde das Forum im Juni 2012 und vereint mittlerweile über 70 Mitglieder aus der deutschen öffentlichen Hand, der deutschen Süßwarenindustrie, dem deutschen Lebensmittelhandel und der Zivilgesellschaft. Mitglieder beteiligen sich an der Verfolgung der Ziele des Forums und verpflichten sich zudem dazu den Anteil nachhaltig angebauten Kakaos in den eigenen Schokoladenprodukten zu steigern.
Ein wichtiges Projekt des Forums ist die Kooperation PRO-PLANTEURS mit der ivorischen Regierung, die zur Professionalisierung des Kakaoanbaus an der Elfenbeinküste zum Ziel hat. Insbesondere Frauen sollen die Möglichkeit erhalten, ihr eigenes Einkommen zu optimieren und der Kakaoanbau soll für junge Menschen wieder attraktiver und auskömmlicher gestaltet werden. Die Elfenbeinküste ist der wichtigste Kakaoproduzent der Welt. Rund 60 Prozent der gesamten deutschen Rohkakaoimporte stammen von dort.