Mit einem neuen, kostenfreien E-Learning unterstützt die GIZ Zulieferer und Produktionsunternehmen weltweit bei der Umsetzung menschenrechtlicher und umweltbezogener Sorgfaltspflichten (Human Rights and Environmental Due Diligence oder HREDD).
Das Training richtet sich gezielt an Mitarbeiter*innen in Lieferanten- und Produktionsbetrieben sowie an HR- oder Compliance-Verantwortliche. Es vermittelt Grundlagen der HREDD und relevanter Gesetzgebungen und führt praxisnah durch die sechs Schritte des Sorgfaltsprozesses aus Sicht der Zulieferer. Zudem beinhaltet der Kurs länderspezifische Fallstudien aus allen Ländern des Netzwerks der Responsible Business Helpdesks (RBH) sowie ein spezielles Modul zu Responsible Contracting.
Der Kurs besteht aus fünf interaktiven Modulen, die flexibel im eigenen Tempo bearbeitet werden können. Die fünf Module im Überblick:
- Modul 1: Einführung in HREDD – Prinzipien, Gesetzgebung, Risiken und Auswirkungen
- Modul 2: Due Diligence in der Praxis – von Responsible Business Conduct (RBC) über Risikoanalyse, Maßnahmen und Beschwerdemechanismen bis zum Monitoring
- Modul 3 (optional): Länderfallstudien – praxisnahe Einblicke aus Kambodscha, Türkei, Pakistan, Serbien, Vietnam, Mexiko, Tunesien und Bangladesch
- Modul 4 (optional): Responsible Contracting – wie Verträge die Umsetzung von Sorgfaltspflichten unterstützen können
- Modul 5: Abschlusstest – Zusammenfassung, Lernkontrolle und nächste Schritt
Nach erfolgreicher Teilnahme und bestandener Abschlussprüfung erhalten Kursteilnehmer*innen ein offizielles Zertifikat.
Die Teilnehmer*innen lernen, Risiken im eigenen Unternehmen und in der Lieferkette zu erkennen, HREDD-Prozesse praktisch umzusetzen und Anforderungen gegenüber Geschäftspartner*innen zu kommunizieren. Damit verbessern sie ihre Position als verantwortungsvolle und nachhaltige Partner*innen in internationalen Lieferketten. Die Bearbeitung der Kernmodule dauert rund 4 Stunden, die optionalen Module - jeweils ca. 30 Minuten.
Im Juli 2025 wurde das Training innerhalb eines Launch-Online-Seminars mit großem Erfolg veröffentlicht: Mehr als 250 Teilnehmer*innen aus aller Welt – darunter Marken, Zulieferer und Multi-Stakeholder-Initiativen – nahmen teil und diskutierten über die Bedeutung von HREDD für globale Lieferketten.
Das E-Learning ist über die Lernplattform Atingi kostenfrei zugänglich. Aktuell steht der Kurs in sechs Sprachen – Englisch, Khmer, Mandarin, Spanisch, Türkisch und Vietnamesisch – zur Verfügung; weitere Sprachversionen folgen. Für 2026 ist eine Überarbeitung vorgesehen, sobald neue EU-Regulierungen final beschlossen sind.
Entwickelt wurde das Angebot vom Netzwerk der Responsible Business Helpdesk (RBH) der GIZ, gemeinsam mit Labor Solutions und dem Responsible Contracting Project. Die RBH werden in neun Ländern von Kammern und Verbänden gehosted und unterstützen lokale Unternehmen in Partnerländern mit Schulungs- und Informationsangeboten zu menschenrechtlichen und umweltbezogenen Sorgfaltspflichten. Um eine größtmögliche Reichweite zu erzielen, ist die GIZ bereit, die Trainingsdateien auch Unternehmen oder Plattformen zur Verfügung zu stellen. So können noch mehr Akteure weltweit von den Lerninhalten profitieren und ihre Position als verantwortungsvolle Partner*innen in globalen Lieferketten stärken.
Bei Interesse melden Sie sich gerne bei igs@giz.de.