Vom 23. bis 27. Mai tagte in Nairobi die zweite Umweltversammlung der Vereinten Nationen (United Nations Environment Assembly, UNEA). Die Veranstaltung bildete den Auftakt zu einer Reihe von UNO-Konferenzen, in deren Zentrum die Umsetzung der im September 2015 beschlossenen 2030-Agenda stehen wird. Kern der Agenda sind die nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen. Die deutsche Delegation wurde von Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth geleitet.
Die UNEA findet alle zwei Jahre statt. Sie befasst sich mit den drängendsten umweltpolitischen Problemen und legt Schwerpunkte für die globale Umweltpolitik fest. Hauptthema der diesjährigen Versammlung war die Frage, wie die besonders für den Umwelt- und Klimaschutz relevanten Nachhaltigkeitsziele durchgesetzt werden können. Weitere Themen waren der Schutz der Weltmeere, die Finanzierung nachhaltiger Innovationen sowie nachhaltige Konsum- und Produktionsweisen.
Fortgesetzt werden soll unter anderem die Zusammenarbeit im Bereich des nachhaltigen Tourismus. So werden in vielen Ländern, in denen Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist, Umwelt- und Klimaschutzgesichtspunkte noch nicht genügend berücksichtigt. Neben der Kooperation auf politischer Ebene können auch Tourismusdienstleister, wie beispielsweise Reiseanbieter, wichtige Beiträge dazu leisten, den nachhaltigen Tourismus zu fördern, indem sie nachhaltige Reiseangebote in ihren Portfolios stärker berücksichtigen.
Damit liegen sie übrigens voll im Trend der deutschen Urlauberinnen und Urlauber. Das zeigen beispielsweise die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung der Deutschen zur "Nachfrage für nachhaltigen Tourismus", die das Bundesumweltministerium (BMUB) im Rahmen der Reiseanalyse 2014 in Auftrag gegeben hat: Laut Befragung ist für rund 31 Prozent der Befragten die ökologische Verträglichkeit von Urlaubsreisen wichtig, 38 Prozent möchten sozialverträglich reisen. Und 42 Prozent der Bevölkerung finden es wichtig, dass sich Reiseveranstalter für Nachhaltigkeit engagieren. Die am nachhaltigen Tourismus Interessierten wurden auch nach Hürden beim nachhaltigen Reisen befragt. Dabei nannten viele Befragte unter anderem fehlende Informationen (43 Prozent) und das begrenzte Angebot (32 Prozent).