In seiner Keynote rief John Ruggie, Professor für Menschenrechte und Internationale Beziehungen an der John F. Kennedy School of Government (Harvard University) und ehemaliger UN-Sonderbeauftragter für Menschenrechte und Multinationale Unternehmen, die G20 auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und gemeinsam Maßnahmen zu ergreifen, um alle Menschen gleichermaßen von der Globalisierung und der vernetzten Weltwirtschaft profitieren zu lassen.
Delegierte aus Myanmar, bestehend aus hochrangigen Regierungsrepräsentanten und Sozialpartnern, nahmen als Gäste an dem Treffen teil. Die Delegation berichtete von Fortschritten bei der Umsetzung des "Vision Zero Fonds". Der Vorsorge-Fonds wurde im Jahr 2015 während Deutschlands G7-Präsidentschaft ins Leben gerufen, um die Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz in Produktionsländern mit Niedriglöhnen zu fördern. Myanmar ist "Pilotland" des Fonds. Vertreter von "ACT" (Action, Collaboration, Transformation) stellten ihre Initiativen zum Thema existenzsichernde Löhne in der Textil- und Bekleidungsindustrie entlang globaler Lieferketten vor. ACT ist ein Zusammenschluss von Marken, Einzelhändlern, Herstellern und Gewerkschaften aus der internationalen Textil- und Bekleidungsindustrie.
Zum Schwerpunktthema "Zukunft der Arbeit" präsentierten die Vertreter nationale Strategien für den Umgang mit aktuellen Trends wie etwa Globalisierung, Digitalisierung, demographischer Wandel und sich verändernde gesellschaftliche Werte. Besuche der Hamburger Hafen und Logistik AG, ein Hafen- und Transportlogistikunternehmen, und der Airbus Operations GmbH, rundeten das Tagesprogramm der Arbeitsgruppe ab. Hier wurden den G20-Delegierten Beispiele betrieblicher Prozesse aufgezeigt, die durch Automatisierung und neue Technologien geprägt sind, und die Rolle der Sozialpartnerschaft in Unternehmen bei der Gestaltung der "Zukunft der Arbeit" diskutiert.
Das nächste Treffen der Arbeitsgruppe findet am 27. und 28. März 2017 in Genf statt. Der Schwerpunkt liegt dann auf der Ausarbeitung der Inhalte für die gemeinsame Abschlusserklärung der G20 Arbeits- und Beschäftigungsminister.