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Bundesregierung würdigt Vorreiter nachhaltiger Unternehmensführung

Bundesminister Hubertus Heil und Staatssekretär Björn Böhning verkünden CSR-Preisträger 2020

Die Gewinner des CSR-Preises der Bundesregierung 2020 stehen fest. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und Staatssekretär Björn Böhning haben heute die fünf Preisträger verkündet. Der CSR-Preis geht an die Neumarkter Lammsbräu Gebr. Ehrnsperger KG, die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt und BASF SE. Den Sonderpreis für ein verantwortungsvolles Lieferkettenmanagement erhält GEPA – The Fair Trade Company. Für ihren nachhaltigen Umgang mit den Potenzialen und Risiken der Digitalisierung wird die HEAG Holding AG mit dem Sonderpreis CSR und Digitalisierung ausgezeichnet.

Unternehmerische Verantwortung ist ein fester Bestandteil unserer sozialen Marktwirtschaft. Deshalb ist es wichtig, dass Unternehmen nicht nur ihre Bilanzen und Produkte im Blick haben, sondern auch ihre Verantwortung gegenüber Beschäftigten, gegenüber der Gesellschaft und gegenüber der Umwelt − hier in Deutschland und überall auf der Welt. Mit dem CSR-Preis der Bundesregierung zeichnen wir diejenigen aus, die mehr tun als gesetzlich vorgeschrieben ist.

Der CSR-Preis der Bundesregierung wird 2020 zum vierten Mal verliehen. Insgesamt 168 Bewerbungen wurden in diesem Wettbewerbsdurchgang eingereicht. Die fünf prämierten Unternehmen beeindruckten mit ausgeprägter ökologischer, sozialer und gesellschaftlicher Verantwortung und mit wirtschaftlichem Erfolg.

Kategorie Unternehmen mit bis zu 249 Beschäftigten:

Neumarkter Lammsbräu Gebr. Ehrnsperger KG

Die Neumarkter Lammsbräu Gebr. Ehrnsperger KG hat die Jury als sozial-ökologisches Vorreiter-Unternehmen überzeugt, das seit fast 25 Jahren kontinuierlich seine Umweltleistung im Rahmen des europäischen Umweltmanagementsystems EMAS verbessert und über die ganze Breite seiner Geschäftstätigkeit Aspekte der Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung verinnerlicht. Ihre Nachhaltigkeitsstrategie hat die Regionalität der Zulieferer, eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit diesen und das ausgeprägte Verantwortungsbewusstsein für das direkte Betriebsumfeld fokussiert. So unterstützt das Unternehmen landwirtschaftliche Betriebe bei der professionellen Umsetzung von sogenannten Kulturlandplänen zur Förderung des Naturschutzes und der Artenvielfalt.

Auch bei Lieferanten aus dem Ausland wird streng auf die Einhaltung ökologisch zertifizierter Qualitätsstandards geachtet. Bei der Einhaltung von Sozialstandards entlang der internationalen Lieferkette wird das Unternehmen vom Bio-Anbauverband Naturland beraten und zertifiziert. Die Jury hob zudem die ökologische Gestaltung des gesamten Produktsortiments hervor. Alle angebotenen Getränke sind gemäß den Vorgaben des staatlichen Biosiegels zertifiziert, die Biersorten darüber hinaus nach den strengeren Regeln einiger Bio-Anbauverbände. Das komplette Sortiment ist ausschließlich in Glas-Mehrweg-Flaschen erhältlich.

Kategorie Unternehmen mit 250 bis 999 Beschäftigten:

Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt

Die in der Wohnungswirtschaft tätige Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt setzt ihre gesellschaftliche Verantwortung systematisch entlang fest definierter Handlungsfelder um. Das Unternehmen unterlegt wesentliche Nachhaltigkeitsaspekte mit konkreten Zielen und informiert in einem Nachhaltigkeitsbericht regelmäßig über umgesetzte Maßnahmen und deren Wirkung. Insbesondere die Selbstverpflichtung, bis 2050 einen vollständig klimaneutralen Gebäudebestand zu erlangen, wurde von der Jury ausdrücklich als ambitionierte Strategie zur Erreichung des im Übereinkommen von Paris 2015 fixierten Zwei-Grad-Ziels begrüßt.

Weiterhin zeichnet sich die Unternehmensgruppe durch ihr Engagement für die gesamte Wohnungswirtschaft aus: Durch die Mitbegründung des bundesweiten Bündnisses "Initiative Wohnen.2050" fördert sie den regelmäßigen Wissensaustausch innerhalb der Branche, der alle Mitglieder dazu befähigen soll, eine eigene Klimastrategie zu entwickeln.
Bauprozesse werden zudem an anerkannten Nachhaltigkeitsstandards ausgerichtet. Ein Wohnungsbauprojekt ist bereits mit dem DGNB-Zertifikat in Gold prämiert.

Kategorie Unternehmen mit 1000 und mehr Beschäftigten:

BASF SE

Der Chemiekonzern hat die Jury durch sein langjähriges CSR-Engagement und eine ganzheitliche CSR-Strategie, die in alle Unternehmensbereiche hineinwirkt und an internationalen Standards ausgerichtet ist, überzeugt. Insbesondere bei der integrierten Berichterstattung und der Darstellung der CO2-Emissionen übernimmt das Unternehmen eine Vorreiterrolle und fördert durch Transparenz die Umsetzung von Nachhaltigkeit auch bei anderen Unternehmen der Branche. Die BASF SE zeigt sich darüber hinaus als verantwortungsbewusster Arbeitgeber und adressiert das Thema der menschenrechtlichen Sorgfalt systematisch in Steuerungs- und Entscheidungsfindungsprozessen.

Auch das Engagement als Gründungsmitglied der branchenübergreifenden Value Balancing Alliance e. V. wird von der Jury positiv hervorgehoben. Der Verein erarbeitet einen Standard, mit dessen Hilfe unternehmerische Wertbeiträge in ökologischer, sozialer und finanzieller Hinsicht für die Gesellschaft sichtbar gemacht werden. Die Jury hat sich für die Auszeichnung der BASF SE in dem Bewusstsein entschieden, dass die Geschäftsfelder des Chemiekonzerns eine ausgeprägte Form verantwortungsvollen Unternehmenshandelns erfordern und damit einhergehende Geschäftsabläufe fortwährend neue und spezifische Entwicklungspotenziale offenbaren. So verbindet sie mit der Würdigung des bisherigen CSR-Engagements und mit Blick auf durchaus auch vorhandene Kontroversen den ausdrücklichen Auftrag, dieses Verantwortungsverständnis kontinuierlich weiterzuentwickeln und es konsequent umzusetzen.

Sonderpreis Verantwortungsvolles Lieferkettenmanagement:

GEPA – The Fair Trade Company

Als Pionierunternehmen des fairen Handels überzeugte GEPA – The Fair Trade Company die Jury. Das gesamte Sortiment ist nach strengen internationalen Standards zertifiziert. Beeindruckt ist die Jury vom individuellen und lösungsorientierten Umgang mit Problemlagen bei Lieferanten. Bei über 90 Prozent der Zulieferer werden unabhängige Audits umgesetzt. Die Beschäftigten der Lieferanten können zudem über ein Beschwerdesystem direkt bei GEPA Missstände im eigenen Betrieb anzeigen. Regelmäßige Kommunikation, langfristige Lieferbeziehungen und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit sind die Maximen des unternehmerischen Handelns.

Dabei setzt das Unternehmen mit der Definition von sozialen und ökologischen Standards für die Vertragsproduzenten von Lebensmitteln, handwerklichen Erzeugnissen und Textilien bereits seit Langem Maßstäbe.
Das Preisträgerunternehmen zeigt eindrucksvoll, dass nachhaltige Lieferketten auch in Ländern mit überaus schwierigen politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen etabliert werden können.

Sonderpreis CSR und Digitalisierung:

HEAG Holding AG

Die HEAG Holding AG beschäftigt sich seit 2015 intensiv mit Chancen und Risiken der Digitalisierung. Sie verbindet ihre Strategie in vielfältiger Weise mit der Nachhaltigkeitsausrichtung der Darmstädter Stadtwirtschaft und der Stadt Darmstadt selbst. Das Unternehmen überzeugte die Jury mit der Ganzheitlichkeit seines Ansatzes, mit dem nicht nur einzelne Projekte gefördert, sondern umfassende Lösungen und Handlungsstrategien für die "digitale Stadt" entwickelt werden.

So wurden durch die HEAG Holding AG im Dialog mit relevanten Stakeholdern bereits mehr als 30 Digitalisierungsprojekte unter Berücksichtigung von spezifischen Nachhaltigkeitsanforderungen umgesetzt. Das Gewinnerunternehmen zeigt mit diesem Ansatz eindrucksvoll, wie herkömmliche Geschäftsmodelle durch Digitalisierung nachhaltiger gestaltet werden können und übernimmt Verantwortung für die gesamte Region.

Die digitale Verkündung der Preisträger und weitere Informationen über den CSR-Preis der Bundesregierung sind unter www.csr-preis-bund.de abrufbar.

Mit dem CSR-Preis zeichnet die Bundesregierung vorbildliche und innovative Unternehmen aus, die ihre gesamte Geschäftstätigkeit sozial, ökologisch und ökonomisch verträglich gestalten.

Zum Hintergrund des CSR-Preises:

Der CSR-Preis der Bundesregierung ist eine Auszeichnung für Unternehmen, die ihre Geschäftstätigkeit dauerhaft sozial, ökologisch und ökonomisch verträglich gestalten oder auf ihrem Weg dahin deutliche Fortschritte vorweisen können. Ziel ist es, verantwortungsvolles Unternehmenshandeln zu honorieren, zu fördern und konkret zu unterstützen. Der Preis richtet sich sowohl an große als auch an kleine und mittlere Unternehmen. Nach 2013, 2014 und 2017 prämiert die Bundesregierung damit bereits zum vierten Mal Ideen, Ansätze und Konzepte im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftens.

Besonderer Wert wird auf das verantwortungsvolle Gesamthandeln eines Unternehmens gelegt. Sie müssen ihre Aktivitäten im Rahmen der Management-Befragung in den fünf Aktionsfeldern "Unternehmensführung", "Markt", "Arbeitsplatz", "Umwelt" und "Gemeinwesen" umfassend darlegen. Im Fokus stehen dabei die Beschreibung von Managementansätzen sowie das Implementieren und die Wirkung von CSR-Maßnahmen und -Programmen. Der Wettbewerb zeichnet sich durch das wissenschaftlich-fundierte mehrstufige Auswahlverfahren und einen Lernpreischarakter aus. Alle teilnehmenden Unternehmen erhalten eine Auswertung der eigenen CSR-Leistung. Die Entscheidung wird durch eine Experten-Jury unter Vorsitz von Staatssekretär Björn Böhning getroffen. Die Jury setzt sich aus Mitgliedern des Nationalen CSR-Forums der Bundesregierung zusammen:

  • Björn Böhning, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (Vorsitzender der Jury)
  • Dr. Nicola Brandt, OECD Berlin Centre
  • Dr. Achim Dercks, Deutscher Industrie- und Handelskammertag e. V.
  • Thomas Fischer, Deutscher Gewerkschaftsbund
  • Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
  • Dr. Ulrich Nußbaum, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
  • Birgit Riess, Bertelsmann Stiftung
  • Prof. Dr. habil. Josef Wieland, Leadership Excellence Institut Zeppelin (LEIZ) an der Zeppelin Universität
  • Michael Windfuhr, Deutsches Institut für Menschenrechte

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